Drei globale Konditionen für den Schutz der biologischen Vielfalt

Die vorliegende Studie untersuchte, in wie weit der von IUCN World Commission on Protected Areas (WCPA) Post-2020 task force entwickelte Ansatz der "Three Global Conditions for Biodiversity Conservation" zur National Biodiversitätsstrategie von 2007 und dem Aktionsprogramm Naturschutz 2020 passen würde und wie er in einem dichtbesiedelten Industrieland wie Deutschland anwendbar wäre. Eine Karte der Drei Konditionen für Deutschland zeigte, dass die meisten Gebiete in die Kondition 1 (Städte und landwirtschaftliche genutzte Gebiete) sowie in Kondition 2 (Gemischt genutzte, naturnähere Landschaften) fielen, während Kondition 3 (Wildnisgebiete ohne menschlichen Einfluss) in Deutschland so gut wie gar nicht mehr vorhanden war.

Die Studie beschrieb zunächst die Situation in Deutschland in Bezug auf verschiedenen Kategorien von Schutzgebieten und Landnutzungstypen und verglich dann die Umsetzungsmaßnahmen der deutschen Biodiversitätsstrategie mit den Maßnahmen, die für jede der drei Konditionen vorgeschlagen wurden. Zwischenergebnisse der Studie wurden auf einem nationalen Expertenworkshop vorgestellt und diskutiert.

Insgesamt kam die Studie zu dem Ergebnis, dass der Three-Conditions- Ansatz in Deutschland sinnvoll anzuwenden wäre, da sich viele der vorgeschlagenen Schutzziele und Maßnahmen mit den Zielen und Maßnahmen deckten, die Deutschland zur Umsetzung seiner National Strategie ohnehin unternimmt. Die Anwendung des Ansatzes könnte in einigen Bereichen hilfreich sein, um nationale Maßnahmen zu verbessern und zu priorisieren. Auf globaler Ebene würde der Three-Conditions- Ansatz eine wertvolle Basis dafür liefern, den ökologischen Fußabdruck Deutschlands in der Welt zu verkleinern und Tele-Coupling-Effekte einzubeziehen. Er könnte auch helfen, bei Deutschlands internationalem Engagement im Naturschutz Prioritäten zu setzen, z.B. bei der Vergabe von Entwicklungshilfeprojekten.

Wenn also der Three-Conditions- Ansatz benutzt würde, um den post-2020 Biodiversitätsrahmen zu gestalten, könnte dies helfen, Deutschlands nationale Naturschutzbemühungen in Teilen und die internationalen Bemühungen wesentlich zu stärken.